Naturnahe Terraristik

 

 

Bezeichnung 

Chamaeleo calyptratus - Jemen Chamäleon (Duméril & Duméri, 1851)

Vorkommen

Jemen

Lebensraum

Vegetationsreiche Lebensräume, 1200-2000m

Aussehen

Eine der größten Arten, mit bis zu 50cm. Ihre Grundfärbung ist grün, weiter haben sie meistens mehrere helle Querbänder, diese sind vor allem bei Erregung gut zu sehen. Das Farbspektrum variiert von gelb bis lila. Jede Stimmung hat eine eigene Färbung. Die Männer tragen einen überdimensionalen Helm, weiteres Geschlechtsunterscheidungsmerkmal ist der Fersensporn, den selbst frisch geschlüpfte Männchen bereits tragen.

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Haltung

Aufgrund ihrer Größe sollten sie in Becken von mindestens 60x60x150 bei Weiblichen und 80x80x150 bei Männchen gehalten werden. Eine Haltung in deutlich größeren Terrarien, ist bei der Endgröße der Tiere aber anzuraten. Eine Paar- oder Gruppenhaltung in sehr großen Terrarien ist machbar, sollte aber sehr erfahrenen Haltern vorbehalten bleiben. Optimal ist aber nur die Einzelhaltung.. Die Einrichtung ist ähnlich wie bei anderen Chamäleons. Viele Kletteräste und eine gute Bepflanzung, braucht man, um ein gutes Klima zu erreichen. Als optimal empfinde ich, wenn nur der untere und mittlere Teil des Terrarium bepflanzt ist, im oberen Teil sollten mehrere Äste zum Sonnenbaden eingebracht werden. Auf eine ausreichende Lüftung ist zu achten, obwohl sie nicht so sensibel sind wie ander Chamäleons.

Handelsübliche Terrarien sind aufgrund ihrer zu kleinen Lüftungen nicht für die Tiere geeignet. Terrarien mit Gazedeckel und mindestens 1er komplett mit Gaze bespannten Seite sind optimal. Zweimal täglich sprühen oder das Tränken mit einer Pipette, ist für eine gute Wasserversorgung notwendig.

Die Umgebungstemperatur sollte bei max. 30 °C liegen. UV-Licht ist für jedes Chamäleon als positiv zu erachten. Am besten erreicht man sie, dadurch, dass man die Tiere an sonnigen Tagen in Gazebehälter nach draußen stellt. Auf eine mögliche Überhitzung ist zu achten.

 

Wir halten eine unserer Zuchtgruppen fast ganzjährig draußen, solange die Temperaturen Nachts nicht dauerhaft unter 5° fallen und tagüber noch regelmäßig auf etwa 15°Grad steigen und es trocken ist. In diesem 2m x 1,4m x 1,8m (BxTxH) großen selbstgebauten Gehege, lassen sich problemlos 1,2 Tiere seit ca.2 Jahren zusammen halten. Bisher konnten noch keine innerartliche Agressionen beobachten. Nur zur Eiablage werden die Weibchen aus den Terrarium geholt. Leider muss ich meine hier aufgestellte Meinung teilweise revidieren. Als ich eines unserer Weibchen, dem ich aufgrund einer hohen Eizahl eine längere Erholungspause gegönnt hatte, wieder ins Terrarium zurücksetzte muss es wohl zu einer Beisserei gekommen sein. Eines der Weibchen hatte leichte Bisswunden in der Helmgegend. Die Tiere mussten getrennt werden und konnten auch nicht wieder zusammen gesetzt werden. Am besten sollten die Tiere einzelnt gehalten und nur zu Paarung zusammen gesetzt werden. Neben dem fehlenden innerartlichen Stress, werden die Weibchen so auch nicht zu stark verheizt.  

Futter

Es eignen sich alle Insekten, welche sie überwältigen können. Meine Tiere fressen bevorzugt Fliegen und Stabschrecken. Auf eine gute Vitamin- und Mineralstoffzufuhr ist zu achten. Bei jeder Fütterung bestäube ich die Futtertiere mit Korvimin ZVT ,versetzt mit Brennnesselpulver (Reformhaus), im wechsel mit Nekton MSA. Die Fliegen werden mit einer Mischung aus Blütenpollen und Honig ernährt und somit ausreichend aufgewertet. Schwarze Futtertiere (Mittelmeergrillen) werden nicht selten verschmäht. Heuschrecken und Schaben eignen sich auch sehr gut als Futter. Gerne wird auch "zu kleines" Futter gefressen. Wir konnten wiederholt beobachten dass unser ausgewachsenes Männchen Drosophilas geschossen hat. Auch Larven von Raupen oder Käfer können gelegentlich gereicht werden.

Zucht, Inkubation und Aufzucht

Das Züchten von Chamaeleo calyptratus ist nicht wirklich schwer. Wenn man ein gesundes Päarchen hat dann züchtet es auch.

Es empfieht sich aber die Tiere mindestens bis zu ihrem 1 Lebensjahr getrennt zu halten.

Damit vermeidet man eine zu frühe Trächtigkeit des Weibchens, die eine Legenot zur Folge haben kann.

Eine Winterruhe ist für die Zucht nicht notwendig, aber gerade bei einer dauerhaften Gruppen oder Päarchenhaltung zur Erholung der sonst dauerträchtigen Weibchen anzuraten. Hierfür sollten die Sonnenstunden schrittweise bis auf 8 Stunden heruntergefahren werden. Ziemlich sicher wirkt sich ein kühler Winter auch positiv auf das Höchstalter der Tiere aus. 

Literatur

  • Das Jemen-Chamäleon; Sascha Esser & Oliver Drewes (2009/2015)
  • Chamäleons, Bunte Juwelen der Natur; Petr Necas (2004)
  • Chamäleons; Uwe Dost (2001)
  • Chamäleons, Drachen unserer Zeit; Schmidt,Tamm,Wallikewitz (2003)
  • Vermehrung von Chamäleons; Masurat (2005)

 http://rhampholeon.com/Publikationen/Fachliteratur