Naturnahe Terraristik

 

 

Bezeichnung

Agrionemys horsfieldii - Vierzehen-Landschildkröte (Obst 1985/1986)

Vorkommen

Mittelasien; Pakistan bis Iran, östlich des Kaspischen Meeres

Lebensraum

Wüsten, Steppen und Gebirge

Aussehen

Sie ist eine kleine, bis 20cm große Landschildkröte, ihre Grundfarbe ist mittelbraun, in den meisten Panzerschildern sind dunkelbraune bis schwarze Zeichnungen. Männliche Tiere sind in der Regel etwas kleiner und haben einen längeren Schwanz, ebenso ist der untere Panzer nach innen gewölbt. Weibliche Tiere können einen Panzerdurchmesser von max. 25 cm bekommen, Männchen bleiben etwas kleiner.


 


 

  • AH01
  • AH02
  • AH03

Haltung

Unsere Tiere wurden bisher im Museum Koenig in einen ca. 12 qm² großen Freilandbecken, mit den anderen Landschildkröten zusammen gehalten. Die Anlage wurde für Zauneidechsen gebaut, sie liegt etwa 1 Meter unter der normalen Gartenhöhe. Im hinteren Bereich sind Schieferplatten aufgestapelt, so dass sich viele Versteckmöglichkeiten ergeben. Selbst an den fast senkrechten Steinen sind die Schildkröten (auch die Testudo's) hochgekraxelt, um auch abends noch die letzten Sonnenstrahlen zu erhaschen. Ein Wasserbecken, in dem die Tiere auch Baden können, sollte vorhanden sein, der Wasserstand darf aber niemals höher sei als die Schildkröte ihren Kopf heben kann. Als Bepflanzung dienen Weinreben.

Futter

Einmal wöchentlich gibt es verschiedene Sorten Obst und Gemüse; Apfel, Birne, Tomate, Gurke, Kiwi und Melone. Die restlichen Tage gibt es "nur" Salat und im Garten gesammelte Kräuter und Gräser; z.B. Klee, Löwenzahn und Huflattich. Zusätzlich sollte Heu zur ständigen Verfügung stehen. Um eine gesicherte Kalkzufuhr zu gewährleisten, gelegentlich Sepiaschalen oder zerstoßene Eierschalen dem Futter beigeben.

Zucht

Einer erfolgreichen Zucht muss eine ausreichende Winterruhe voraus gegangen sein. Eine Temperatur von 5-10° Grad sollte bei der bis zu 5 monatigen (!) Winterruhe eingehalten werden. Etwa im März sollten die Tiere dann aus der Winterruhe geholt werden. Bei einer Außenhaltung empfiehlt es sich die ersten Wochen einen Wärmestrahler im Becken zu installieren. Normalerweise sind die männlichen Tiere direkt nach dem Aufwachen sehr aktiv und verfolgen die Weibchen; Bisse in die Beine und Rammen gehören zum Paarungsritual und werden auch so lange ausgeführt bis das Weibchen stehen bleibt und die Paarung vollzogen ist. Die Paarungszeit dauert etwa vier Wochen und 6 Monate später werden dann die Eier abgelegt.

Inkubation und Aufzucht

Die Eier sollten bei etwa 28-32° Grad und etwa 50% Luftfeuchtigkeit in einem Erde/Sand-Gemisch gezeitigt werden. Eine Nachtabsenkung auf etwa 25° Grad ist zu empfehlen. Ca. 75-100 Tage später schlüpfen dann die Jungtiere. Diese sind genauso zu behandeln wie die Alttiere. UV-Licht und Sepiaschalen sind für eine gesunde Aufzucht sehr wichtig. Sie wachsen sehr langsam, eine etwa 2 monatige Winterruhe soll sich positiv auf das Wachstum der Jungen ausüben.